In dem kleinen Ort Mariastein bei Kufstein thront auf einem hohen Felsen ein schlankes, 42 m hohes Schloss mit einer ungewöhnlichen Wallfahrtskirche im Inneren.
Bereits im 14. Jahrhundert wurde von dem Adelsgeschlecht der Freundsberger auf einem 14 m hohen Felsen ein befestigter Wohnturm errichtet, um die darunterliegende ehemalige Römerstraße zwischen Rosenheim und Innsbruck und das Land vor den einfallenden Bayern zu schützen. Im Jahre 1590 wurde ein Festsaal in der Burg in eine kleine Kirche umgewandelt. Nach einem Marienwunder im 18. Jahrhundert wurde diese zur Wallfahrtskirche erhoben.
Ziel der Pilger ist das wunderschöne Madonnen-Bildnis in der reich geschmückten Gnadenkapelle, die sich im obersten Stockwerk befindet und über 142 Stufen zu erreichen ist. Das gotische Gnadenbild aus Lindenholz wurde um 1450 von einem unbekannten, dem salzburgisch-bayrischen Kunstkreis angehörenden Meister geschnitzt. Der Gnadenaltar stammt aus einer Rokokoausstattung.
Im Stockwerk darunter befindet sich die Beicht- und Kreuzkapelle mit einer Holzdecke (um 1500), Bänken und Beichtstühlen im Knorpelstil (1680), einem Rokoko-Baldachinaltar und einem lebensgroßen Barockkruzifixus.
Im tiefstgelegenen, teilweise in gewachsenen Felsen gehauenen Gelass des Turms mit gotischem Rippengewölbe befindet sich eine spätgotische Pietà.
Ausgestellt sind auch die „Tiroler Landesinsignien„ mit Erzherzogshut und Zepter, gestiftet vom einstigen Landesfürsten Maximilian. Der Tiroler Erzherzogshut (Krone und Zepter der Grafen von Tirol) ist eienr der wertvollsten Schätze des Landes Tirol. Erzherzog Maximilian III. stiftete diese fürstlichen Insignien 1602 der Gnadenmutter von Mariastein.