Auf der Herreninsel befindet sich neben dem berühmten Märchenschloss Schloss Herrenchiemsee (Neues Schloss) von König Ludwig II auch das Augustiner-Chorherrenstift (Altes Schloss).
Das Kloster Herrenchiemsee wurde um 640 gegründet und ist damit Bayerns erstes und ältestes Kloster. Nach Zerstörungen wurde es 1125 von Erzbischof Konrad von Salzburg als Augustiner-Chorherrenstift wiederbelebt. Das Bistum Chiemsee wurde 1216 durch den Salzburger Erzbischof Eberhard von Regensberg als Suffraganbistum begründet. Der Bischof von Chiemsee war Lehensmann des Erzbischofs von Salzburg und wurde von diesem nominiert, konfirmiert, konsekriert und investiert. Dadurch fungierte der Chiemseer Bischof als persönlicher Weihbischof des Erzbischofs, von dem er auch weitere Aufgaben auferlegt bekam. Die Augustiner-Chorherren des Klosters Herrenchiemsee bildeten das neue Domkapitel, aus Chorherren wurden also Domherren, und der Stiftspropst wurde zum Dompropst, der zugleich Archidiakon der Diözese war und territoriale Verwaltung und Gerichtsbarkeit ausübte. Als Folge der Säkularisation in Bayern wurden das Augustiner-Chorherrenstift 1803 und das Bistum Chiemsee 1808 aufgelöst. Kirche, Kloster und Insel wurden an Private verkauft und wechselten mehrfach die Besitzer. Dadurch wurde auch die Ausstattung von Dom und Kloster weit verstreut.
Als König Ludwig II. die Insel 1873 als Standort für sein neues Schloss erwarb richtete er im sog. Konventstock (Ostflügel) der Klosteranlage Privaträume ein, die im Rahmen des Museumsrundganges besichtigt werden können.